Porto mit Sonne

Da wir mittlerweile kaum vor 9 Uhr aus dem Bett kommen, ging es erst gegen 11.30 Uhr mittags für uns nach Porto. Mit der Metro fuhren wir bis nach Sao Bente, dem Hauptbahnhof von Porto. Porto hat gerade mal 200.000 Einwohner, daher ist dieser nicht riesig, sondern besteht lediglich aus einer offenen Halle mit 4 Gleisen.

Aus dem Schatten der Metrostation gingen wir die Treppen hoch, ins Tageslicht und hörten neben vielen Menschen, einen Saxophonespieler der „Flowers“ von Miley Cyrus spielte. Die Sonne schien, Sonnenbrillen auf, los gehts, Porto erleben!

Wir gingen zunächst zum Glockenturm Torre dos Clérigos. Vorbei an großen, alten Gebäuden mit schmucken Fliesen an den Fassaden, einem großen Platz mit vielen grünen Bäumen und einigen Baustellen.

Eigentlich wollten wir auf den Turm hinauf, er war aber schon ausgebucht. Wir bekamen nur Tickets für eine Stunde später. Wir verzichteten und gingen weiter Richtung Stadt.

Auch am Bücherladen Livraria Lello, die eine der schönsten Buchhandlungen sein soll, war eine lange Menschenschlange. Ok, dann nicht. Wäre nett gewesen zu sehen, aber auch nicht weiter schlimm.

Wir machten erstmal eine kleine Pause in einem Park. Skyla war auf dem Spielplatz und Lilly bekam eine frische Windel und was zu trinken und studierte den Stadtplan.

Skyla spielt übrigens seit ein paar Tagen, dass sie Ghost Spider ist. Ghost Spider ist die beste Freundin von Spidi (Spiderman). Auch in Porto war Ghost Spider wieder voll mit uns unterwegs. Die meisten uns entgegenkommenden Leute, Fahrräder oder Autos wurden mit Spinnenkraft abgeschossen…so erlebte Skyla Porto.

Wir schlenderten weiter, sahen einige der historischen Trams, die wir aus Lissabon ja schon kennen und ließen uns einfach mal so treiben.

Eine kleine Gasse gingen wir hinunter, vorbei an Balkonen mit bunten Blumen drauf und vollbesetzten Wäscheleinen, immer bergab – zu einem kleinen Platz mit toller Aussicht.

Ganz überschaubar war Porto. Wir suchten uns von oben eine Route Richtung dem Fluss Douro und gingen weiter. An einer ehemaligen Markthalle, die nun als Eventlocation dient, machten wir die nächste Pause. Auf der höhergelegenen Terrasse blickten wir auf eine kleine Grünanlage mit der Statue von Infante Dom Henrique (Heinrich der Seefahrer). Viele Leute sonnten sich auf der Wiese.

Wir holten uns einen Sangria Vermelho und einen Porto Tonico und genossen die Aussicht. Lautstark lief Latinmusik über die Boxen. Viva a vida – Lebe das Leben.

Von dort gingen wir weiter Richtung Fluss. Hier und da gingen wir in Souvenirshops, suchten ein Mitbringsel für zu Hause. Wir kaufen Postkarten für die Uromas und dann waren wir auch schon am Douro.

Bunte Häuser, eng an eng gebaut, eine Promenade mit vielen Verkaufsständen und viel Straßenmusik, Tänzern und Künstlern. Es war viel los. Man wusste garnicht wohin man zuerst gucken soll. Skyla bekam erstmal ein Eis.

Wir ließen uns etwas berieseln und näherten uns dann der Brücke Dom Luís I – eine der 6 Brücken die die Altstadt von Porto mit den Stadtteil Vila Nova de Gaia verbindet.

Wir gingen auf der unteren Ebene der Bogenbrücke rüber und machten auf der anderen Seite sogleich halt um ein Glas Portweil zu trinken. Vila Nova de Gaia ist bekannt für seine viele Portwein-Destillerien. Für Micha gab es ein Glas Tawny und für mich Pink Portwein.

Wir saßen direkt am Fluss, an einem kleinen Bistrotisch, auf Klappstuhlen. Lilly, bei Micha in der Trage, spuckte ihren Schnuller aus den Mund und dieser plumpste doch gleich die drei Meter runter in den Douro – na super.

Aber der Wein schmeckte, die Sonne knallte und Skyla viel einfach mit ihrem Klappstuhl um. Warum und wieso, keine Ahnung. Es war aber nichts schlimmes passiert.

Leicht einen sitzen gingen wir weiter am Ufer entlang. Auch hier waren viele Marktstände aufgebaut und auch Anlegestellen für Touristenboote waren vorhanden. Wir besuchten noch einmal den glanzvollen, in Gold gehaltenen Laden von „Pastéis de Bacalhau“ (wie schon in Aveiro) und den Laden „O Mundo Fantástico das Sardinhas Portuguesas“.

Beide Läden haben ein hervorragendes Marketingkonzept. In letzterem werden nur Sardinenkonserven verkauft (ab 7€ die Konserve). Aber alles wird unter dem Motto Zirkus vertrieben, was nicht nur Kinderaugen leuchten lässt.

Da es schon später Nachmittag war, schlief Skyla auf Michas Arm ein. Lilly bei mir in der Trage ebenso. Wir machten Rast auf einer Bank am Fluss und warteten den späten Mittagsschlaf ab.

Dann ging es hoch in die Luft. Die Seilbahn wartete auf uns und beförderte uns wieder zurück Richtung Brücke Ponte Luís I.

Von dort oben, auf Höhe der obersten Ebene der Brücke eröffnet sich ein atemberaubender Blick auf die Schönheit von Porto: dem Fluss Douro mit seinen vielen, geschmückten Holzbooten, die Uferpromenade mit den farbenfrohen Häusern und die mehrstöckigen Ebenen der Altstadt. Einfach Wow!

Auf dem Grashügel neben der Brücke hatte sich zudem die halbe Stadt eingefunden der Sonne beim untergehen zu zu gucken.

Alle hatten Essen und Trinken dabei, es wirkte wir ein riesiger Haufen Ameisen. Auch hier hörten wir wieder viel Musik von Gruppen auf der Wiese oder Solokünstlern an der Straße darunter.

Noch eine gute Stunde bis die Sonne untergeht….Wir holten uns eine Pizza to go, kauften Bier und Cola und für Skyla Popcorn und verbrachten die nächste halbe Stunde auf dem Spielplatz auf dem Hügel.

Dann spazierten wir durch die Leute und bestaunten den Ausblick und die untergehende Sonne. Zu guter letzt, ging es über die Brücke zurück in die Altstadt.

Skyla und Michael schauten sich auf der Brücke alles ganz genau an, während ich schon mal rüber ging, da ich und die schwindelerregende Höhe keine besten Freunde mehr werden. Die Sonne ging unter….es wurde dunkel.

Wir gingen noch Burger essen und durchquerten dann noch 1-2 Straßenblocks um Porto bei Nacht zu erleben. Unsere Akkus von den Handys waren leer. Es war schon spät und die Fahrt zu Sunny würde auch noch 30 Minuten mit der Metro andauernd.

Somit machten wir uns auf den Weg und werden Porto, diese beschauliche, familiäre, kleine Stadt mit so viel Flair und gutem Wein, bestimmt noch einmal besuchen.

Até logo!

Ein Kommentar

  1. Hans-Joachim weigelt

    Ich habe noch nie einen solch schönen und prägnanten Text über Porto gelesen!

    Glückwunsch!

    Aber bei der Stadtführerin, muss das ja klappen!!!

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