Nazaré

Ich erwartete ein kleines, ursprüngliches, ruhiges Fischerdorf mit ein paar wenigen Geschäften und einen langen Sandstrand mit 30 Meter hohen Wellen. Tatsächlich aber ist Nazaré eine touristische Fischerstadt. Und auch nicht besonders ruhig, da viele Touristen tagsüber mit Reisebussen anreisen und zu dem bekannten kleinen Leuchtturm pilgern um zig Fotos zu schießen, in der Hoffnung das perfekte Bild für alle Kanäle zu erhalten…

Wir suchten zunächst einen Parkplatz auf dem Berg von Nazaré, im Stadtteil Sítio. Dieser liegt in 110 Meter Höhe und bietet einen grandiosen Blick auf den Süd- und den Nordstrand. Da überall mal wieder Halteverbot für Wohnmobile herrschte, stellten wir uns auf einem Busparkplatz (wo aber auch keine Womos parken durften) und gingen zum Marktplatz. Ein paar Souvenirläden, ein paar Stände mit Nüssen und Trockenobst und eine herrlichen Blick auf den Südstrand. Wow!

Wir setzten uns an die Mauer, Skyla schlürfte ein Eis und wir genossen die Aussicht.

Dann ging es runter Richtung Nordstrand. Auf dem Weg dorthin merkten wir, dass es keine spektakulären Wellen geben würde..drehten um und sparten uns den Weg zum kleinen, roten Leuchtturm.

Wir schlenderten noch etwas durch die Läden, wollten dann aber auch nicht zu lang das Glück herausfordern und lieber mit Sunny an einem Ort stehen, wo es erlaubt ist. Wir fuhren in die Nachbarstadt und blieben über Nacht auf einem ehemaligen, terrassenförmig angelegten Campingplatz, den man umsonst nutzen konnte.

Am nächsten Tag war mal wieder Strandtag. Nach dem üblichen Haushaltaufgaben fuhren wir zum Nordstrand und parkten Sunny vor der Höhenbegrenzung von 2,20 und liefen zum Strand runter. Herrlich!

Langer Sandstrand, Sonnenschein, wenig los… wir schlugen unser Lager auf und schauten aufs Meer. Joar, die Wellen waren groß, aber jetzt auch nicht riesig und schon gar kein „The Beast“ dabei. Trotzdem war an Baden nicht zu denken, da die Unterströmung stark war und die Wellen die da waren auch schon geschätzte 3 Meter aufwiesen. Surfer waren aber auch nicht zu sehen.

So richtig das Meer genießen konnten wir nicht. Die Kinder wechselten sich mit heulen ab, die eine war müde, die eine hatte Hunger und ich vergaß auch noch das heiße, abgekochte Wasser für Lillys Milch, sodass Micha nochmal zurück zu Sunny gehen musste.

Als die Kinder endlich ihren Mittagsschlaf hielten, bemerkten wir, dass die Wellen stärker wurden. Das Wasser kam auch immer mehr auf den Strand gespült. Die Flut kam. Micha versuchte mal ein paar Meter ins Meer zu gehen, trat aber auch schnell den Rückzug an, bei der Kraft der Wellen. So langsam sah man auch Surfer, hinzu kamen Jetskis die den Surfern rein in die Welle und raus aus der Welle halfen. Wir verfolgten gebannt die Wellenreiter. Wahnsinn was das für ein Gefühl sein muss im tobenden Meer eine Welle zu surfen.

Das Meer wurde immer stärker und wir mussten ein paar Meter nach hinten umziehen um nicht nass zu werden. Viele Besucher kamen an den Strand, teilweise schick, mit dem perfekten Outfit und der perfekten Frisur. Es wurde wieder mal geposte und unzählige Fotos gemacht…und es wurde lustig: Zig Besucher unterschätzten die Kraft der Wellen, bekamen nasse Füße und nasse Hosen oder wurden gar umgehauen. Wir hatten auf jeden Fall was zu lachen.

Micha machte mit Skyla noch eine Strandwanderung Richtung Klippen und ich kümmerte mich um Lilly, die sehr anhänglich war und nur auf meinem Arm zur Ruhe kam. Übrigens ist die kleine Maus schon ordentlich gewachsen. Noch vor 4 Wochen war Größe 56 zu groß – jetzt passen ganz knapp die Sachen von Größe 62 noch…Problem ist nur Größe 68 habe ich garnicht mitgenommen…

Am frühen Abend, wir hatten genug Touris nass werden gesehen und tolle Surfaktionen gesehen, fuhren wir 700 Meter weiter hoch und übernachten auf einem großen Platz, der üblicher Weise der Parkplatz einen Aquaparks ist, welcher aber geschlossen hat. Wir duschten alle und ließen uns dann Spieße vom Grill schmecken, Micha und ich gönnten uns einen portugiesischen Sangria.

Lecker …Baixo para cima – Prost.

Am nächsten Tag, Ostersonntag, war Waschtag. Von Ostern haben wir weder heute noch die gesamte Karwoche nichts mitbekommen im katholischen Portugal. Wir haben es aber auch nicht draufangelegt die Prozessionen und Kreuzgänge zu besuchen, da diese sehr mystisch sind und Skyla sicher Angst bekommen hätte.

Wir gingen also heute Wäsche waschen, 25 kg hatten sich angesammelt. Der Waschsalon war leer. Zwischen der Wartezeit bekam Sunny eine Außen- und Innenreinigung.

Wir fuhren wieder zum Parkplatz und es gab Wassermelone und Erdbeeren, sowie Kuchen… und… der Osterhase schaute auch in Portugal vorbei.

Voller Eifer suchte Skyla Schokoeier und fand auch ein großes Osterpaket von Oma Easy. Natürlich musste gleich die Schokolade gegessen werden und das neue Spielzeug gespielt werden.

Am Abend machte Micha noch Chickenburger für uns und Skyla ging mal früh um 20 Uhr ins Bett, sodass wir einen Abend für uns hatten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert