Wir ließen Santiago hinter uns und machten uns auf den Weg die Landschaft und Natur von Galicien zu entdecken. Es ging Richtung Küste zu den Rìas, die typischen langen Meeresbuchten die ins Landesinnere hineinragen.
Eine einsame Straße brachte uns auf der einstündigen Fahrt nach Ézaro. Hoch oben auf dem Berg hatten wir einen tollen Ausblick über die zerklüftete Felsküste und die Berge. Die Sonne schien. Unser Zwischenziel lag aber unten im Dorf: der Wasserfall. Auf einer Straße mit 30% Gefälle ging es den Berg runter.
Wir gingen über einen Steg , vorbei am Wasserwerk, bis hin zu riesigen Felsen. Das Wasser vom Berg suchte sich mehrere Wege über die Felsen und prasselte in den Fluss, welcher ins Meer mündete. Eine tolle Kulisse!
Skyla zog sich die Schuhe aus und plantschte in den Pfützen. Wir blieben eine Weile und fuhren dann weiter.
Auf unserem Weg durchquerten wir kleinere Dörfer ohne viel Trubel und ohne viel Tourismus. Alles wirkte ganz ursprünglich. Viele grüne Wiesen und viele Wälder bekamen wir zu sehen. Es war wenig Verkehr auf den Straßen, das Wetter war gut, 22 Grad, Sonne aber frischer Wind.
Wir hielten an einem Baumarkt weil Michael nochmal nach einem Tisch für den Grill gucken wollte. Wir parkten hinter dem Wohnmobil von einem französischen Rentnerpärchen. Bevor Micha in den Baumarkt ging, bekam er mit, dass das Paar eine spanische Glasflasche kaufen wollte, die Anschlüsse aber nicht mit dem französischen Wohnmobil zusammen passten. Micha witterte die Chance unsere französische Gasflasche, die wir in Frankreich gekauft hatten, nur fürs grillen bisher nutzen konnten und eigentlich nur durch die Gegend fahren, an den Mann zu bringen. In der nächsten halben Stunde erklärte er, zeigte er, probierte er und baute dem Franzosen die Gasflasche in sein Wohnmobil ein, samt Adapter, den wir ebenso damals gekauft hatten und dann nicht mehr umtauschen konnten. Es funktionierte. Wir waren die Gasflasche los. Stolz kam Michael mit 80€ in der Tasche zurück! Was für ein Verkaufstalent…Wer hätte das gedacht – da müssen wir erst bis in den Norden Spaniens fahren um diesen Fehlkauf los zu werden.
Weiter ging die Fahrt zum Kap Finisterre – „Das Ende der Welt“. Viel gibt es hier nicht: Eine steile Felsküste mit einem Leuchtturm, wenig Vegetation, einige Büschen und viele Felsen.
Auf der Fahrt hoch zum Kap sahen wir wieder einige Pilger, die sich den Berg hochschleppten, denn hier endet eigentlich der Jakobsweg, hier ist km 0.
Begrüßt wurden wir mit Dudelsackmusik, typisch für Galicien. Eine tolle Aussicht über den Atlantik bekamen wir geboten. Auf einem Felsen lagen Erinnerungsstücke von Pilgern.
Es war sehr windig. Skyla war müde und quengelig. Lilly war auch nicht gut drauf. Somit war unser Stop auf dem Kap nur von kurzer Dauer und wir fuhren zu unserem Übernachtungsplatz in das kleine Dorf Dumbría.
Wir fanden einen schönen, neuen, kostenfreien Womobilstellplatz auf einer grünen Wiese vor, den wir ganz für uns hatten.
Wir breiteten uns aus: Lilly genoß das Wetter auf der Picknickdecke, Skyla knetete und spielte mit ihren Puppen und Micha und ich bereiteten alles fürs grillen vor.
Zwischendurch spielten wir noch eine Runde Fußball.
Wir saßen bis es dunkel wurde draußen und fielen dann müde ins Bett und hatten eine ruhige Nacht.
Am nächsten Morgen krähte uns der Hahn vom Nachbargrundstück wach. Der Himmel war bewölkt und es war kühl draußen, vielleicht 16-18 Grad.
Es gab Obstsalat zum Frühstück. Wir blieben bis zum späten Mittag auf dem Platz, machten Wäsche, sterilisierten Babyflaschen und Michael besuchte mit den Kindern einen nahegelegenen Spielplatz.
Dann machten wir uns auf den Weg, denn unser Gasvorrat ging zu Neige. Nur noch 1 kg war in der nachgefüllten deutschen Flasche. Die französische Flasche war leer. An einer Tankstelle ließen wir unsere zwei Flaschen mit LPG befüllen und sind nun für die nächsten Wochen mit Gas versorgt.
Wir machten noch einen Stop am Aussichtspunkt „Miradoiro de Monte Branco“. Die Wolkendecke war verschwunden, die Sonne kam raus.
Hoch oben auf dem Berg hatten wir einen tollen Blick auf die grüne Landschaft, das türkisfarbene Wasser des Atlantiks und die weißen Sandstrände. Was für eine wunderschöne Gegend.
Es war Zeit, ein Übernachtungsplatz zu suchen und wir fuhren in den Ort Corme. Micha bog einfach mal Richtung „Praia“ ab und wir landeten am Ende einer kleinen Siedlung auf einem Strandparkplatz an der „Praia da Ermida“ mit Spielplatz und Grillplatz.
Wir spazierten erstmal zum Strand. Eine Handvoll Leute waren am Strand spazieren, vermutlich Einheimische. Viele Algen lagen am Strand, die Luft roch nach Salz und Fisch.
Ein kleiner Bach schlängelte sich durch den Sand Richtung Meer. Skyla hüpfte hinüber und warf Stöcke und Steine hinein.
Auf dem Rückweg zu Sunny kam mir die Idee den Grillplatz fürs Abendbrot zu nutzen….Kurzerhand fertigte ich im Womo einen Teig für Stockbrot an, machte ein paar Dips und packte Getränke ein. Michael und Skyla sammelten in der Zeit Stöcke und Brennholz. Wir zündelten ein Feuer auf der Grillstelle und wickelte den Teig um die Stöcke und backten Stockbrot.
Richtiges Camperfeeling und mal wieder ein tolles Familienerlebnis.
Skyla wechselte immer zwischen Lagerfeuer und Spielplatz. Lilly war derweil im Kinderwagen und bewunderte die Kronen der Pinien über uns.
Als die Sonne unterging trieb es mich nochmal mit Lilly zum Strand, wo mal wieder ein traumhafter Sonnenuntergang zu sehen war.
Verkaufstalent! ✅
…da fällt mir noch die Sache mit den Pausenbroten in der Schule ein, für die extra Mama früher aufgestanden ist!
Ja, die Geschichte kenn ich auch 😂
Coole Aktion 👏😘