Früh wachten wir auf – die Nacht war unruhig, wir konnten schlecht einschlafen und wurden ständig von vorbei fahrenden Motorrädern oder ähnlichem aus dem Schlaf gerissen. Naja was soll’s. Wir fuhren fix zum Parkplatz von „Dune du Pilat“. Auch wenn Frankreich für uns nur ein Transitland war, wollten wir uns den Besuch der höchsten Wanderdüne Europas nicht entgehen lassen. Vor rund 20 Jahren war ich schon mal dort und es war ein tolles Erlebnis.
Wir frühstückten erstmal auf dem Parkplatz und machten uns dann bereit für den Aufstieg. Skyla versuchte Bäume weg zu schieben…
Rings um uns herum war viel verbrannten Land. Schuld sind die schweren Waldbrände aus dem letzten Jahr. Es tröpfelte leicht vom Himmel, aber das sollte uns nicht aufhalten. Skyla wollte sofort ihre Schuhe ausziehen und stampfte fleißig durch den Sandweg Richtung Düne. Dann erblickten wir die „weiße Dame“ – gigantische 110 Meter hoch, 2,7 Kilometer lang. Wahnsinn!
Wir gingen über Treppen hoch, wie übrigens auch hunderte anderer Leute. Es war auch in Frankreich Feiertag und somit war es sicherlich voller als unter der Woche. Oben angekommen hatten wir einen herrlichen Ausblick auf viele Meter weißer Sand, aufs blaue Meer und auf eine vorgelagerte Sandbank im Wasser.
Micha und Skyla setzten sich und stärkten sich mit ein paar Snacks. Sie fingen an Stück für Stück die Düne runterzulaufen und rumzutoben. Schon jetzt war in unseren Schuhen überall Sand und sicherlich auch auf unserer Haut, in den Haaren und in Taschen und Rucksäcken. Ein Horror für Sand-Hater…
Wir gingen ein paar Meter vom Trubel entfernt, bewunderten die Aussicht und machten Fotos.
Skyla wollte unbedingt die steile Seite der Düne hinunter rennen, wie es vor uns schon zig andere Leute mit wildem Geschrei getan haben. Gesagt – getan….
Ich ging mit Lilly langsam vor und Michael rannte mit Skyla los. Es war mehr ein „am Arm ziehen“ weil Skyla kaum Bodenkontakt hatte und eigentlich nur fiel aber sie kamen sicher unten an. „Nochmal“ -rief sie. „Nochmaaaal“…
Ich übergab Lilly an Micha und stampfte erneut mit Skyla die Treppen hoch.
„Auf die Plätze, fertig, los“ – wir hüpften Hand in Hand und quietschend den Sandberg hinab. Kurz vor Michael kamen wir ins schleudern und fielen volle Lotte in den Sand hinein. Es tat nicht weh. Skyla heulte dennoch, da ihr Gesicht einmal paniert war und Mund und Nase voll mit Sand waren. Wir klopften alles ab und trösteten sie. Ich kriegte mich vor lachen gar nicht mehr ein…
Wir gingen zurück zu Sunny und versuchten den Sand von uns los zu werden, was uns halbwegs gelang. Ein kühles Eis gab es noch für jeden, auch Lilly durfte mal probieren. Es war schon fast nachmittag und somit machten wir uns auf den Weg, denn wir wollten noch mindestens 300 Kilometer fahren.
Im Dorf Chézelles 310 Kilometer vor Paris machten wir eine Zwischenübernachtung. Ich machte Essen. Es gab Salat mit frittierten Calamares, Skyla dufte nochmal ausgiebig duschen, um all den Sand los zu werden und Micha erkundigte mit Lilly im Kinderwagen die Gegend. Mit uns standen nur drei andere Camper hier und außer ein paar Häuschen, Wald und Wiese war nichts zu sehen.
Wir hatten eine gute Nacht und es ging am nächsten Tag quer durch Frankreich, mit Mittagessen bei Burger King und sonst ohne nennenswerte Vorkommnisse.
Am frühen Abend parkten wir in einer Siedlung in einem östlich gelegenen Pariser Stadtteil.
Das letzte Highlight unserer Tour stand an: Disneyland Paris!