Der kleine Campingplatz La Vieille Ferme am Ortsrand von Nizza war gut besucht. Wir frühstückten in der Sonne bei 20 Grad während bei uns zu Hause Neuschnee viel. Den Vormittag verbrachten wir mit Haushalt: Wäsche waschen, spülen und Babyflaschen sterilisieren (wofür man auch mindestens eine Stunde einplanen sollte).
Skyla spielte in ihrem Kinderzimmer, ein Kinderzelt, jagte die Campingplatzkatzen durch die Gegend oder kochte mit Steinen und Gras eine Suppe formidable.
Am Mittag packten wir denn Bollerwagen und machten uns auf zum 15 Minuten entfernten Bahnhof. Nizza City war unser Ziel. Am Bahnhof angekommen wollten wir am Automaten Tickets kaufen, doch Michaels Gedächtnis war zu sehr im Urlaubsmodus. Ihm viel partout nicht der Pin seiner EC Karte ein. Ich hatte meine Bankkarte nicht dabei. Bargeld nahm der Automat nicht. Noch 3 Minuten, dann sollte der Zug kommen. Unter Druck lässt sich ja bekanntlich noch schlechter arbeiten – es gelang Michael nicht sich zu erinnern. 1 Minute noch…. Eine junge Französin wollte uns helfen, sie meinte wir könnten auch im Zug beim Kontrolleur ein Ticket ziehen. Okay! Dann los, ab zum Bahnsteig. Der Zug fuhr prompt ein und wir stellten uns an, um einzusteigen. Michael wollte gerade den Fuß in den Zug setzen, da ging die Tür zu. Auch seine Hand dazwischen öffnete die Tür nicht. Die Tür schloss sich und der Zug fuhr los.
Und wir?
Wir standen wie die letzten Trottel am Bahnsteig, wie richtige Touris, zu langsam für die französische Regionalbahn. Das glaubt uns doch keiner. Der nächste Zug fuhr erst in einer Stunde.
Wir entschieden uns gegen Nizza. Die Große war mittlerweile im Bollerwagen eingeschlafen und Baby Lilly in der Trage ebenso. Wir spazierten am kilometerlangen Kiesstrand entlang, regten uns noch ein wenig über den dummen Zug auf, freuten uns aber auch dass es mit dem Ticket Kauf nicht geklappt hatte und plünderten dann Skylas Snackbox mit geschnittenen Äpfeln und Keksen. Die Aussicht war klasse. Links im Inland die schneebedeckten Berge, rechts das Meer, Palmen und Sonne. Wir genoßen es mal, dass beide Kinder schliefen und mal keiner etwas zu Essen brauchte oder eine neue Windel.
Am Abend grillten wir und ließen den Abend gemütlich im Wohnmobil ausklingen.
Wer reist erlebt viele Geschichten. Das macht es ja gerade so interessant. Und dieses Erlebnis am Bahnhof ist so eine Geschichte. Beim Lesen stand ich auch wieder an dem Kiesstrand🌝
Klassen zusammengefasst😊.
Ich habe beim lesen mit euch gefühlt und konnte mir genau vorstellen wie Michi über seinen PIN nachgedacht hat und im Nachgang noch am Strand über den Zug geflucht hat😀.
Auf weitere tolle Erlebnisse fürs Leben 🚐….
Schön, dass es euch gefällt!
So toll geschrieben! Es macht so viel Spaß euch zu „verfolgen“ hihi
Das freut uns!