Aveiro

Der Tag begann mit Regen und Wind. Das erste mal in diesem Urlaub Regen..mal den Tag der Abfahrt ausgenommen. Ich fand das garnicht so schlimm. Wir blieben einfach mal im Schlafanzug im Bett sitzen, tranken dort einen Kaffee und guckten dem spanischen Nachbarn zu, wie seine Markise wegflog….

Nein Quatsch..Michael ging raus um zu helfen. Die Markise war im Eimer, hatte sich umgeschlagen aufs Dach und musste irgendwie eingefahren werden. Sie schafften es, waren dann aber klatschnass. Als Dankeschön fürs helfen gab es dann eine Flasche Wein für Micha.

Gegen Mittag kam die Sonne raus und wir fuhren weiter. Trotzdem herrschte ein kalter Wind. Wir kramten die warmen Jacken ganz hinten aus den Schränken (die hatten wir zuletzt in Italien, in den Alpen an) und für Skyla sogar Mütze und Schal.

Bevor wir das Venedig Portugals erreichten, machten wir einen kurzen Halt in Costa Nova. Hier waren viele bunt, gestreifte Strandhäuser zu sehen.

Ein schönes Postkartenmotiv. Es war wenig los. Wir gingen nur einmal die Promenade hoch und runter und dann ging es weiter.

In Aveiro parkten wir auf einem Wohnmobilstellplatz unter der Autobahnbrücke. Ziehmlich laut. Überall war Baustelle – nicht sehr einladend. Ein Kanal durchzieht die Stadt, also eine sehr abgespeckte Variante Venedigs. Wir gingen mit Bollerwagen, weil Skyla müde war und Lilly in der Trage los. Es ging über einige Brücken und Kopfsteinpflaster und vorbei an Baustellen.

Es wirkte als wäre diese Städtchen noch im Winterschlaf und würde gerade aufwachen. Auf dem Kanal fuhren Boote im Wickinger-Stil. Das sollen wohl die Gondeln aus Venedig sein… wir sparten uns aber eine Bootfahrt und gingen in die Fußgängerzone. Ein paar Souvenirshops und Läden gab es. Wir gingen in einen Laden indem es nur Pastéis de Bacalhau gab (Kabeljau-Kroketten).

Hatten wir schon oft gesehen und wollten es jetzt mal probieren. Wir wählten die Variante mit Käse und teilten uns die Kartoffel. Kann man essen, schmeckte gut..muss man aber auch nicht jeden Tag haben, schon garnicht für 5€ das Stück.

Wir besuchten noch einen Ginja-Laden. Ginja: Der leckere Kirschschnaps aus Lissabon. Auch hier in der Region wird er hergestellt. Wir bestellten Ginja-Trüffel-Praliné mit Espresso und Schnaps sowie einen Ginja-Cocktail und eine Ginja-Limonade ohne Alkohol.

Alles sehr lecker. Die junge Portugiesin konnte sogar deutsch. Das erste mal, dass wir deutsch hörten in Portugal.

So langsam machten wir uns auf den Rückweg und gingen wieder zu Sunny.

Wir wussten, dass es noch einen weiteren Wohnmobilstellplatz in der Stadt gibt, wahrscheinlich ruhiger gelegen, und fuhren die paar Kilometer dorthin. Der Stellplatz war leider schon voll. Wir stellten uns gegenüber auf einen Schotterplatz, wo eh schon einige Wohnmobile standen.

Micha machte mit Skyla noch eine Fahrradtour zu einem Spielplatz und ich kochte uns Abendessen: Garnelen mit Knoblauch und Nudeln.

Es war bereits dunkel als Micha und Skyla wieder eintrafen. Wir Aßen und nachdem wir Sunny vom Knoblauchduft befreit hatten und ein Glas weißen Sangria getrunken hatten, gingen wir alle zusammen schlafen.

Am nächsten Morgen tröpfelte es wieder aufs Dach. Aber nur wenig. Gegen 11 Uhr gingen wir nochmal am Kanal entlang Richtung Stadt.

Die Fußgängerbrücken des Kanals waren bunt geschmückt mit Bändern. Man schreibt seinen Namen auf ein Band und befestigt es an der Brücke. So entsteht ein buntes Farbenspiel. Wir hatten auch Bänder bekommen, im Ginja-Laden… die hatte ich allerdings im Wohnmobil gelassen, weil ich nicht wusste was man damit machen soll.

Micha gönnte mir eine Auszeit, nahm die Kinder und entließ mich in eine kleines Shoppingcenter.

Ich stöberte ein wenig und kam mit einer neuen Hose und Schuhen zurück zum Spielplatz. Wir aßen noch Mittag in der üblichen Fressmeile des Centers und gingen dann zurück zu Sunny.

Irgendwie waren wir müde und wollten einen späten Mittagsschlaf machen. Skyla bevorzugte das Kindertablet. Leider hatten wir die ausgeschlafene Lilly nicht bedacht, die uns Lautstark irgendwas erzählten wollte…das kann sie mittlerweile nämlich schon ganz gut….nach 1 1/2 Stunden dösen gaben wir auf, packten alles zusammen und machten uns auf den Weg ins 70 km entfernte Porto.

Den Stellplatz den Micha rausgesucht hatte in Porto gab es nicht mehr. Somit suchten wir eine Alternative. Und fanden sie am Hafen, wo wir uns zu zwei weiteren deutschen Wohnmobilen gesellten.

Mit Blick auf das Meer und die schunkelnden Boote guckten wir der Sonne beim untergehen zu.

Um mal etwas mehr Schlaf zu bekommen gingen wir alle früh, um halb 10 ins Bett.

Ein Kommentar

  1. Mal wieder unterwegs und Zeit genud, Euch mal wieder ein paar Zeilen zu schreiben.

    Die Fotos machen richtig Lust auf Portugal, wenn es auch wettertechnisch nicht mehr so ist wie in Andalusien, man merkt, dass Ihr so langsam aber sicher in den Norden der Iberischen Halbinsel kommt.

    Besonders das Bild mit Lilly hat es mir angetan, wie sich die Kleine in den paar Wochen verändert hat, wirklich erstaunlich.

    Wir fahren dann am Sonntag auch für eine Woche weg, das Wetter spll hier zwar besser werden, aber ihr habt es, auch wenn Ihr jetzt im Norden seid, deutlich besser!

    Hab Euch lieb!

    Gruss Achim

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