Asturien

Wir schliefen bis 10 Uhr. Der Regen tröpfelte mal wieder aufs Dach, daher hatten wir es heute nicht besonders eilig. Nach dem ersten Kaffee fuhren wir gegen Mittag eine Stunde nach Gijón auf einen kostenlosen Wohnmobilstellplatz am Hafen.

Da es immer noch regnete machten wir einen Mittagsschlaf, lasen Bücher, spielten Spiele oder Tablett. Wir verbrachten den restlichen Tag einfach alle im Bett.

Ich kochte uns am Abend eine leckere Paella mit Meeresfrüchten. Skylas Schüssel landete ausversehen auf dem Boden. Wie gut, dass Michael 5 Minuten vorher gefegt hatte.

Wir duschten noch alle, was bei 2 Erwachsenen und 2 Kindern, wenig Platz und nur 120 Litern Wasser, Organisation und Schnelligkeit bedarf – mittlerweile haben wir das aber drauf. Der Abend verlief ruhig und entspannt mit Vino Blanco und den Minions.

Am nächsten Tag wurden wir von LKWs geweckt, die in den Hafenbereich reinfuhren und dabei bremsten, beschleunigten oder hupten…

Etwas zerknittert machten wir uns mit dem Bus auf den Weg in die Altstadt von Gijón. Regenjacken an und los ging’s. Da wir schon ein wenig Sightseeing-müde sind, machten wir nur einen kleinen Rundgang durch das Fischerviertel Cimadevilla.

Es ging direkt am Meer entlang, auf dem kleine Yachten und Boote schaukelten, hoch auf einen grünen Berg, auf der anderen Seite wieder runter.

In der Fußgängerzone wurde es zunehmend leerer, da Siesta anstand. Wir machten noch Rast auf einem tollen Spielplatz und aßen in einem Restaurant Mittagessen.

Der Himmel war bewölkt, aber es wurde wärmer und die Regenjacken konnten wir ausziehen. Am Nachmittag waren wir wieder bei Sunny und machten uns auf den Weg nach Ribadesella.

Auf dem Weg dorthin wollten wir durch die Cueva fahren, eine riesige Höhle, etwas im Landesinneren gelegen. Es ging über eine schmale Straße Berg hoch, vorbei an schönen Landsitzen, vielen Steinmauern, einigen Kühen und Pferden auf Weiden und viele, viele grüne Wiesen.

Skyla nahm ich wenige Kilometer vor der Höhle nach vorne, auf meinen Schoß, damit sie besser sehen kann. Noch eine Rechtskurve und wir standen vor dem imposanten Eingang der Höhle. Wooow!

Ein riesiges Tor erstreckte sich über uns, gefolgt von einem dunkel werdenden Loch in das man hineinfährt. Natürlich mussten wir erstmal Fotos machen. Skyla war richtig aufgeregt. Wir fuhren langsam durch die 300 Meter lange Tropfsteinhöhle hindurch, kehrten um und fuhren wieder hindurch. Zum Glück gab es keinen Gegenverkehr. Tolles Erlebnis.

In Ribadesella angekommen passierte nicht mehr viel. Kindersitze ausräumen, den nächsten Tag besprechen, die Kinder beschäftigen und Abendbrot essen. Micha ging mit Lilly noch spazieren und dann gingen wir mal früh ins Bett.

Am nächsten Tag begrüßte uns mal wieder mit Sonne. Da ist die Laune doch gleich bei allen besser. Skyla wollte erstmal kneten und ihre Tiere waschen.

Eigentlich müssten wir mal einkaufen, aber einen größeren Laden mit Parkplatz gab es nicht. Wir holten nur das Nötigste im Minimarkt und bummelten dann durch das kleine Städtchen, welchen teilweise direkt am Meer liegt und teilweise an einem Fluss.

Es war gerade Ebbe, somit war der Strand breiter und im Flussbett waren alte Bootskelette voller Moos freigelegt.

Überall standen Angler im Wasser oder am Ufer. Wir liefen zum Aussichtspunkt „Mirador de la Grúa“. Skyla und ich stiegen die steilen Treppen hinauf und hatten einen sagenhaften Blick auf die Bilderbuch-Bucht und das Meer.

Tolle Häuser, in bunten Farben, mit Türmen und tollen Gärten bekamen wir ebenso zu sehen. Wir gingen langsam zurück.

Nach einem Wutanfall von Skyla, weil wir kein Elsa-Kleid mit hatten, trug Micha sie zurück und sie schlief sogleich bei der Weiterfahrt ein.

Es ging 20 Minuten weiter zu den Bufones-Geysire. Wir parkten Sunny und gingen los. Auf Googlemaps sah unser Ziel ganz nah aus, entpuppte sich aber als längere Wanderung.

Rund zwei Stunden verbrachten wir auf Wanderwegen, auf Klippen, kletterten auf Stein herum oder gingen über Kuhweiden.

Verpflegung hatten wir nicht mit, wir wollten ja nur mal eben ganz kurz….

Skyla machte aber super mit, Lilly schlief in der Trage. Und von einem Geysir war keine Spur…..

Wir hatten nicht bedacht, dass Flut sein muss! Die Brandung schlägt dann gegen die Felsen. Wo der Fels ein Loch aufweist, spritzt das Meerwasser hoch, sodass es wie ein Geysir aussieht.

Wir bekamen dafür aber eine tolle Sicht auf die Küste und auf die sehenswerte Playa de Cuevas del Mar.

Wir stiegen die Klippe hinunter, steinig und steil war es. Ich trug Skyla. Fitnessstudio ist echt überflüssig mit zwei Kindern….

Den Strand teilten wir uns nur mit einer handvoll Leuten. Skyla zog ihre Schuhe aus und tobte in den Pfützen, sprang und sang „Let ist go“. Ein schöner Tagesabschluss.

Zurück zum Parkplatz gingen wir durch eine Höhle, durch die, die Straße hindurch ging. Ein Eis ließen wir uns noch schmecken, bis der Regen wieder einsetzte.

Was nun? Es war früher Abend, einen richtigen Plan für den nächsten Tag hatten wir nicht. Ich fand online einen Campingplatz mit Schwimmbad, Wifi und Waschmaschinen und wir beschlossen dort zwei Nächte zu bleiben, bevor es wieder weiter geht. Wir fuhren 10 km zurück, Richtung Ribadesella, checkten am Campingplatz ein und suchten uns direkt am Spielplatz einen Platz. Schön grün war es hier, gepflegt und sauber.

Der Platz war terrassenförmig angelegt. Einige wenige andere Camper waren auch da und es war ruhig. Da es immer noch regnete machte ich eine Tapasplatte zum Abendbrot fertig und wir gingen ins Schwimmbad.

Skyla war kaum zu bremsen. Es gab keine Rutsche oder sonst eine Spielsachen, das war Skyla egal. Sie tobte mit bzw. auf Micha im Wasser. Sie kreischte viel und bekam überhaupt kein Ende.

Als um 21 Uhr das Schwimmbad geschlossen wurde gingen wir zu Sunny und ließen den Abend ausklingen.

Der nächste Tag war erstmal geprägt von Haushalt: kochen (es gab Omelett), spülen, Babyflaschen sterilisieren, Wäsche waschen. Skyla bastelte mit Klebe, Kreppband und Stiften irgendwas und nannte es „Sauerei“.

Gegen Mittag passierte unfassbares: beide Kinder machten gleichzeitig einen Mittagsschlaf und nicht nur eine halbe Stunde, nein, ganze zwei Stunden!!! Wir wussten garnichts mit soviel Freizeit anzufangen und saßen einfach nur entspannt in der Sonne, tranken Bier und quatschten – fast wie früher.

Als die Mädchen wieder wach waren ging es wieder schwimmen. Diesmal durfte auch Lilly ins Wasser. Das erste mal schwimmen.

Sie war weder ängstlich, noch freute sie sich immens. Sie machte es einfach mit, als wenn sie es schon zig mal gemacht hätte.

Skyla sprang heute auch mal ohne Hilfe vom Beckenrand ins Wasser und war ganz stolz.

Zum Abendessen gab es Reis mit paniertem Fisch und Salat. Was alles sehr gut schmeckte.

Die Nacht war ruhig und nachdem wir Pfannkuchen mit Äpfeln zum Frühstück gegessen hatten packten wir zusammen und fuhren weiter. Die Luft war stellenweise kühl, Nebel lag in der Luft. Auf der Autobahn bestaunten wir nochmal die tolle Landschaft der Costa Verde.

Vorbei an grünen Hügeln, imposanten Bergen und kleinen idyllischen Dörfern ging es ins 220 km entfernte Bilbao.

Adiós, hermoso y verde Asturias.

3 Kommentare

  1. Hans-Joachim Weigelt

    Mir ist immer noch völlig schleierhaft, wie man mit 2 kleinen Kindern so fantastische Reiseberichte schreiben und dann auch noch wirklich stimmige und passende Fotos machen kann!
    Wirklich ganz, ganz toll! Ich freue mich immer schon darauf, wieder von euch zu hören!

  2. Tolle Bilder ❤️ Ich bin richtig neidisch 🥰

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